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Digitalisierung?! Keine Frage von Technik

Gabriela Schreiber 8. Juni 2020
«…was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden. Deshalb wird die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichten.» (Sprenger, 2018).
Wie wird die Digitalisierung für uns selbst zum Erfolg? Ein zentraler Punkt aus der Perspektive der Aus- und Weiterbildung wird sein, dass Lernen immer mehr zur Schlüsselkompetenz wird, die über unsere Employability (d.h. unsere Beschäftigungsfähigkeit) und damit über unsere beruflichen Möglichkeiten entscheidet.

«…was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden. Deshalb wird die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichten.» (Sprenger, 2018).

Reinhard Sprenger macht mit dieser Aussage unverblümt klar, wie sich die Zukunft – und damit unser Leben und Arbeiten – verändern wird. Doch was heißt das konkret? Denn schließlich sind seit einiger Zeit die Zeitungen voll von Hiobsbotschaften mit Blick auf die Digitalisierung und ihre Folgen für uns. Die Botschaft ist jedoch in gewisser Weise immer etwas einseitig: Digitalisierung sorgt für den Wegfall von Althergebrachtem und vor allem von Jobs. Somit sehen viele eher etwas Negatives anstatt sich an den Neuerungen der Technik zu erfreuen und die Chancen zu sehen, die dadurch entstehen. Nur wissen wir oft noch gar nicht was alles kommen kann und sehen deshalb nicht das Positive. Doch sagte schon Einstein: «Probleme kann man niemals in derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.» So liegt es an uns, die Digitalisierung – auch für uns selbst – zum Erfolg werden zu lassen.

Ein zentraler Punkt aus der Perspektive der Aus- und Weiterbildung wird sein, dass Lernen immer mehr zur Schlüsselkompetenz wird, die über unsere Employability (d.h. unsere Beschäftigungsfähigkeit) und damit über unsere beruflichen Möglichkeiten entscheidet. «…der Mitarbeiter bekommt neue Freiheitsgrade, was er wo und wie lernt. Mit dieser neuen Freiheit kommen allerdings auch Pflichten. So bedeutet der Wandel, dass Mitarbeiter zu Gestaltern ihrer Weiterbildung werden und sich aus der Konsumentenhaltung in Seminaren lösen müssen. Dieser Wechsel setzt eine deutlich höhere Selbstverantwortung und -steuerung der eigenen Lernprozesse der Mitarbeiter voraus. Ohne eine Befähigung auf dieser Metaebene werden viele Mitarbeiter zuerst im Weiterbildungsprozess und dann in der Arbeitswelt abgehängt…» (Graf, 2017).

Des Weiteren sollte Digitalisierung eher ganzheitlich angegangen werden, denn «Digital should be seen less as a thing and more a way of doing things.» (Petry, 2016).

Führungskräften kommt auch hier – aufgrund ihrer Rolle als Multiplikator in Organisationen – eine entsprechende Zahl neuer Aufgaben zu, die sie – auch oder vor allem in Bezug auf Lernen – angemessen wahrnehmen sollten (nach Graf, 2017):

  • In kritischen Momenten im Lernprozess für die Mitarbeiter ansprechbar sein.
  • Feedback geben und Anreize schaffen, die den Mitarbeiter beim Durchhalten im Lernprozess unterstützen.
  • Das Lernen im Team fördern und eine offene Kommunikation unterstützen.
  • Freiräume schaffen, die die Mitarbeiter zum Lernen nutzen können.

Zusammengefasst kann man mögliche Erfolgsfaktoren wie folgt auf den Punkt bringen:

  • bewusster Umgang mit den neuen Möglichkeiten
  • Prozessdenken statt Einzel-Element-Austausch
  • neue Arbeits- und Vorgehensweisen brauchen neue Rahmenbedingungen in Organisationen
  • Führungskräfte nehmen veränderte Rolle an
  • Lerner übernehmen (Selbst-)Verantwortung

Quellen:Graf, N. / Gramass, D. / Edelkraut, F. (2017). Agiles Lernen. Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, FreiburgPetry, T. (Hrsg.) (2016). Digital Leadership. Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, FreiburgSprenger, R. (2018). Radikal digital. Deutsche Verlags-Anstalt, München

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Gabriela Schreiber

Redaktorin
g.schreiber@swissmem.ch

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